Ohne Sonne gibt es kein Leben. UV-Strahlung ist für die Vitamin D-Synthese in der Haut notwendig und wirkt positiv auf den Blutdruck. Darüber hinaus hebt Sonnenlicht unsere Stimmung. Doch bereits im Altertum war man sich auch ihrer Gefahren bewusst.
Eingecremt wird seit den 1930er Jahren
Jahrhunderte lang war die Kleidung der einzige Schutz, bis in den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts die ersten auf aktiven UV-Filterstoffen basierenden Sonnenschutzmittel erfunden wurden. In den 70er Jahren wurde der Lichtschutzfaktor als Beurteilungsmaßstab für die Wirkung von Sonnenschutzmittel eingeführt. Je nach Hauttyp und Urlaubsort konnte man zwischen einem starken, mittleren oder schwachen UVB-Filter wählen. In der 80er Jahren ermittelten neue Forschungsarbeiten, dass UVA-Licht nicht nur die Bräunung initiiert, sondern auch eine vorzeitige lichtbedingte Hautalterung auslösen kann. Die Entwicklung kombinierter UVA/UVB-Schutzfiltersysteme folgte.
Heute steht dem Konsumenten eine Vielzahl von Produkten zur Verfügung, die er dem Hauttyp und den individuellen Bedürfnissen entsprechend auswählen kann. Eine Vielzahl wissenschaftlicher Erkenntnisse war und wird auch zukünftig die Grundvoraussetzung zur Entwicklung weiterer effektiver Sonnenschutzmittel sein. Einige Beispiele dazu:
- Selbst 50 cm unter Wasser dringen noch ca. 85 Prozent der UVA- und 60 Prozent der UVB-Strahlung auf die Haut. → Heute sind fast alle Sonnenschutzmittel sofort wasserfest.
- Pro 1.000 Höhenmeter steigt die UV-Intensität um zehn bis zwölf Prozent. → Für Alpinsportler wurden praktische Kombi-Sonnenschutzprodukte entwickelt, für Haut- und Lippenschutz.
- Selbst im Auto ist man vor Sonnenbrand nicht geschützt, da 70 Prozent der UVA- und zehn Prozent der UVB-Strahlung durch das Autoglas dringen. → Einige Sonnencremen sind auch in praktischen Reisegrößen erhältlich.
Sowohl UVA- als auch UVB-Strahlung sind gefährlich. Aber worin liegt der Unterschied?
Die schlechte Nachricht vorweg: Beide Strahlungstypen können Hautkrebs induzieren. UVB-Licht überträgt die gesamte Energie auf die obere Hautschicht (Epidermis) und erhöht zwar die schützende Pigmentierung, aber es verantwortet auch den schädigenden Sonnenbrand. UVA-Licht dringt bis in die tiefen Hautschichten (Dermis) durch, dessen induzierte Pigmentierung aber keine schützenden Eigenschaften hat. UVA-Strahlung führt zu vorzeitiger Hautalterung, da sie das Kollagen/Elastin-Netzwerk angreift und für die Bildung von Altersflecken verantwortlich ist.
Der Eigenschutz der Haut ist bei weitem nicht ausreichend
Im Sommer führt die Sonneneinstrahlung zu einer Verdickung der Hornschicht, die Pigmentierung nimmt zu und wird als Bräune sichtbar. Damit erhöht die Haut zwar ihren Eigenschutz, doch UV-Strahlung, Salzwasser und Wind trocknen die Haut aus, wodurch UV-Licht intensiver in die Haut eindringen kann. Daher ist es wichtig, dass effektive Produkte während und nach der Sonne neben der reinen UV-Filterleistung auch eine optimale Hautpflegeleistung bieten. Weltweit steigt die Rate für weißen Hautkrebs jährlich um zehn Prozent. Die Gefahr, daran zu erkranken, korreliert sehr hoch mit der Anzahl an Sonnenbränden, insbesondere in der Kindheit. Daher ist Vorbeugung besonders wichtig.
Mit Sonnenschutz die Sonne sorglos genießen
Die aktuellen Sonnenschutzprodukte verfügen über hochwirksame UVA/UVB-Schutzsysteme und sind in der Regel sofort wasserfest.
„Sonnenschutzprodukte gibt es heute mit vielen verschiedenen Texturen und Applikationsformen, von der Sonnenmilch bis zum leichten, transparenten Spray. Da ist für jeden etwas dabei. Nur wenn die Produkte auch gerne und ausreichend angewendet werden, bieten sie hinreichenden Schutz“, so Dr. Ludger Kolbe, Wissenschaftler für Photobiologie.
Doch immer deutlicher setzt sich der Trend durch, nicht nur sicher geschützt zu sein, sondern auch rasch zu bräunen. Für die Lösung dieses Dilemmas bedient sich die Forschung biologischer Wirkstoffe, wie dem Pro-Melanin-Extrakt der Süßholzwurzel.
Dazu Kolbe: „Extrakt von Süßholz, bei uns auch als Lakritze bekannt, regt die hauteigene Melanin-Produktion der Zellen in den tieferen Hautschichten an. Die Haut wird rascher braun und gleichzeitig sind die Zellen vor Schäden geschützt. In Kombination mit einem effektiven UVA/UVB-Schutzsystem ist dieser Wirkstoff ein wahres Wunder der Natur.
Intensive Forschung für innovative Produkte
Intensive Forschung und innovative Produkte schützen aber nicht vor Eigenverantwortung. Studien zeigen, dass viele Konsumenten keinen oder zu wenig Sonnenschutz verwenden, weil sie gar nicht wissen, welche Auswirkungen UV-Licht auf die Haut hat und wie Sonnenschutzprodukte funktionieren. Der britische Künstler Thomas Leveritt entwickelte in Kooperation mit einem namhaften Kosmetikhersteller eine Technik, die das Unsichtbare sichtbar macht. Mit Hilfe seiner einzigartigen UV-Kamera zeigt er in einem Video erstmalig die Effekte von UV-Licht auf der Haut aus.