Wie denken die Österreicherinnen und Österreicher über Haare? Wie pflegen und stylen sie ihre Haare? Welche Trends gibt es? Was unterscheidet Jung und Alt? Im Auftrag von Kosmetik transparent führte Marketagent.com eine repräsentative Online-Umfrage zu Gewohnheiten und Einstellungen der Österreicherinnen und Österreicher zum Thema Haare und Haarpflege. Die Erhebung wurde im September 2017 mit 500 Personen im Alter von 14 bis 65 Jahren durchgeführt.

So viel Zeit wird aufgewendet

42 Prozent der Männer und 38 Prozent der Frauen nehmen sich für ihre tägliche Haarpflege fünf bis zehn Minuten Zeit. Das Pflegebewusstsein der Männer steigt. Die Nase vorne haben die Frauen allerdings, wenn es um mehr als eine halbe Stunde täglich geht, die der Frisur gewidmet ist: Immerhin trifft das auf fünf Prozent der Frauen zu, aber nicht einmal auf ein Prozent der Männer (0,4 Prozent). Für 40 Prozent der Männer sind weniger als fünf Minuten für die Haarpflege pro Tag schon genug. Bei den Frauen liegt der Anteil bei 14 Prozent.

Unverändert zeigt sich folgender Trend: Je älter die ÖsterreicherInnen, desto schneller muss die Haarpflege sein: 37 Prozent der über 50-Jährigen, aber nur 14 Prozent der 14- bis 19-Jährigen zählen zur „unter fünf Minuten“ Gruppe.

Die Produktverwendung: Frauen vs. Männer

  • Shampoo verwendet mit 91 Prozent fast jede Österreicherin und jeder Österreicher mindestens einmal pro Woche.
  • Nahezu jede zweite Frau, aber nur jeder elfte Mann verwenden (zusätzlich) regelmäßig eine Pflegespülung.
  • Zu Intensivpflege in Form von Haarkuren greifen 20 Prozent der Frauen und zwei Prozent der Männer regelmäßig.
  • Rund jeder dritte Mann, aber nur jede 13. Frau verwenden mindestens einmal pro Woche Haargel.
  • Auch beim Haarwachs (18 versus neun Prozent) und Haarwasser (vier versus zwei Prozent) führen die Männer.
  • Zu Spezialprodukten wie zum Beispiel gegen Schuppen greifen rund 33 Prozent aller Befragten, zu Shampoos für coloriertes Haar 25 Prozent und für sensible Kopfhaut 21 Prozent.

Während Pflege eindeutig eine Domäne der Frauen ist, liegen bei Produkten im Stylingbereich Männer vorne. An dieser Tendenz hat sich seit 2010 wenig geändert.

Haare: Was die Jungen machen

14- bis 19-Jährige pflegen ihr Haar:

  • So verwenden 45 Prozent Conditioner bzw. Pflegespülungen.
  • 29 Prozent greifen regelmäßig zu Spitzenpflege und 20 Prozent zu Haarkuren. Damit liegen sie in der Verwendung dieser Produkte an der Spitze vor allen anderen Altersgruppen.

Auch Haarspray ist mit rund 24 Prozent angesagt sowie Hitzeschutzprodukte mit fast 22 Prozent.

43 Prozent der 14- bis 19-Jährigen verwenden mindestens einmal pro Woche einen Föhn, jede/r 13. ein Glätteisen. Bei der Vergleichsstudie 2010 fand das Glätteisen bei den 14- bis 19-Jährigen noch bei jeder/m Fünften mindestens einmal pro Woche Einsatz.

In der Gruppe der 20- bis 29-Jährigen verwendet ebenfalls jede/r Fünfte ein Glätteisen. Pflegeprodukte wie Spülungen, Pflegesprays oder Haarseren sind auch bei den 20- bis 29-Jährigen beliebt: 37 Prozent verwenden regelmäßig eine Spülung (alle Befragten 30 Prozent), 26 Prozent einen Pflegespray (alle Befragten 16 Prozent), elf Prozent ein Haarserum (alle Befragten: vier Prozent).

Wer offen ist für Innovationen

Nur zwölf Prozent der Befragten zeigen sehr großes Interesse daran, ihren Haaren immer wieder einmal ein neues Styling zu geben. 15 Prozent probieren gerne neue Haarpflegeprodukte aus. Jeder fünfte verwendet nach eigenen Aussagen das Produkt, das gerade im Badezimmer steht. 20 Prozent der ÖsterreicherInnen sehen sich als markentreu, zehn Prozent wechseln ihre Haarpflegeprodukte je nach günstigem Angebot.
Frauen stehen Innovationen offener gegenüber als Männer. Mehr als die Hälfte zeigen Interesse an neuen Stylings und auch das Ausprobieren neuer Produkte ist für sie relevanter – 19 Prozent versus zehn Prozent bei Männern.

Die Trendthemen bei Frauen

Trendthemen bei Frauen und Männern sind unterschiedlich. Jede dritte Frau sieht Flechtfrisuren aktuell als das „Nummer Eins Thema“ bei Frauen, gefolgt von stahlgrauen Haaren (30 Prozent), Strähnchen, Méches, Highlights und konservative Frisuren wie Dutt oder Zöpfen (jeweils 24 Prozent) sowie langen Haaren (21 Prozent). Stahlgrau und weißblond sind gefragt, aber auch Signalhaarfarben in tintenblau, grün oder korallenrot gefallen.
Strähnchen, Mechés, Highlights sind insgesamt als Trendthema von 29 Prozent auf 21 Prozent gegenüber der Befragung von 2010 zurückgefallen. Auch ist Haarvolumen nicht mehr so bedeutend. 27 Prozent im Jahr 2010 versus 16 Prozent aktuell.

Flechtfrisuren sind „in“

Die Trendthemen bei Männern

Die Trendthemen bei Männern werden nicht durch optische Komponenten, sondern durch die Haarlänge vorgegeben. Kurze Haare bei Männern sind mit 40 Prozent Zustimmung der führende Trend. Es folgen mit 18 Prozent Glatzen und mit 14 Prozent mittellange Haare. Lange Haare scheinen out zu sein. Nur fünf Prozent sehen darin ein Trendthema. Dafür sind Hairtatoos für 13 Prozent der Befragten ein interessanter Aspekt bei Männerfrisuren. Das Interesse der Männer an Colorationen hat sich indes von acht Prozent auf aktuell fünf Prozent verringert.

Kurze Haare sind bei Männern „in“

Der Haarpflege-Markt in Österreich

Rund 324 Millionen Euro gaben die ÖsterreicherInnen 2016 für Haarpflege aus. An erster Stelle stehen Shampoos mit rund 70 Millionen Euro (21 Prozent), gefolgt von Pflege und Styling mit 129 Millionen Euro (40 Prozent). Colorationen haben mit 125 Millionen Euro einen Anteil von 39 Prozent. Die Prognosen für die kommenden fünf Jahre stehen im Haarpflege-Markt weiter auf Wachstum. Quelle: Euromonitor International / Umsätze in Drogerien und in Apotheken, im Lebensmittelhandel und bei Online-Einkäufen
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