Die Geschichte des Parfums ist fast so alt wie die Geschichte der Menschheit selbst. Mit der Entdeckung des Feuers haben die Menschen bereits erkannt, dass bestimmte Kräuter, Hölzer und andere Stoffe beim Verbrennen wohlriechende Düfte abgeben.
3000 v. Chr. | Ägypter verwenden erste aromatische Öle für religiöse Zeremonien, die Herstellung von Haarpomaden und generelle Schönheitspflege. |
500 v. Chr. | Über Kreta gelangt ägyptisches Wissen nach Griechenland, wo es zum Gebrauchsgegenstand der Religion und Körperpflege wird. |
50 v. Chr. | Die Römer übernehmen griechische Traditionen und beginnen Parfum nicht nur äußerlich zu verwenden sondern es auch zu inhalieren und zu trinken. |
Mittelalter | Parfum wird verdammt. Jegliche Art der Verschönerung ist Teufelswerk. Mönche kopieren alte Manuskripte und erhalten das Wissen in ihren Abteien und Kräutergärten. |
Renaissance | Die Wiedergeburt der Wissenschaften und der Parfümerie. Leonardo da Vinci macht erste Experimente mit modernen Destillationsmethoden. Die Medici beschäftigen erste Hof-Parfumeure, die meistens auch Apotheker und Giftmischer sind. |
1650 – 1830 | Parfum ist nur für die Oberklasse. Parfümeure sind Hofangestellte und kreieren für eine spezielle, kleine Klientel. 1792 ist die Geburtsstunde für 4711 Echt Kölnisch Wasser: Ein Kartäusermönch überreicht dem jungen Kaufmann Wilhelm Muelhens als Hochzeitsgeschenk die geheime Rezeptur zur Herstellung eines „Aqua Mirabilis“. |
1830 – 1850 | Die Industrialisierung bringt eine sich vergrößernde Kundschaft und mehr Absatzmöglichkeiten, etwa in den neuen Kaufhäusern. |
1850 – 1900 | Moral und Sitte des Viktorianischen Zeitalters erlauben keine Spielereien. Insbesondere Blumenthemen dominieren den Markt. |
1900 | Das neue Jahrhundert bringt leichtere, fröhlichere Produkte. Neue Technologien in Chemie und Destillation erlauben die Kreation von interessanteren Duftnoten. Aime Guerlain und Francois Coty beherrschen den Markt. |
1914 | Der 1. Weltkrieg bringt eine Vorwelle der Emanzipation: Frauen beginnen zu arbeiten und lernen ein neues Leben kennen. |
1921 | Mit Chanel No. 5 entsteht ein bis heute beliebter Duft, für die Parfümerie ein Meilenstein. |
1929 | Mit Depression und Verarmung der Mittelschicht kehren traditionelle Formeln wieder, wie Floral Notes von Joy. |
1945 | Nach dem 2. Weltkriege erobern Designer mit ungewöhnlichen Parfüms die Herzen der Konsumenten. Klassiker wie Miss Dior stehen für den Aufbruch. |
1950 | Die Vermarktung eines Parfums wird teurer, die Konkurrenz größer. Mit dem Eau de Toilette sprechen die Parfümhäuser die Mittelklasse an. |
1960 | Die Jugendbewegung inspiriert die Parfumhersteller. |
1970 | Der Parfummarkt expandiert. Konzeptparfums überwiegen. Während Charlie für den Modernen Lebensstil steht, signalisiert Chloe Romantik und feminine Ausstrahlung. |
1990 | Die 90er Jahre stehen für das spirituelle Jahrzehnt. Das Bedürfnis nach Harmonie mit der Natur und Wohlbefinden führt zu Düften wie Escape, Aqua di Gio. Das Motto Back to Basics findet sich dagegen in Düften wie Allure oder All about Eve. |
2000 | Die Jahrtausendwende steht für Individualisierung. Immer stärker driften die Mode- und Geschmacksrichtungen auseinander. Neben klassischen Parfums wie Chanel No. 5 entstehen neue, aufregende Duftrichtungen. „Dufte wie du bist“ ist die Devise. Die Lieblingsparfums variieren von Land zu Land. Die Bestseller sind aber innerhalb Europas sehr ähnlich. |
2014 | Die beliebtesten Parfums Damen: Österreich: Chanel No 5, Deutschland: Chanel No 5, Frankreich: Chanel No 5Die beliebtesten Parfums Herren: Österreich: Hugo Boss „Boss“, Deutschland: Davidoff Cool Water, Frankreich: Jean Paul Gaultier Le Male |