Kosmetik-Inhaltsstoffe haben eine oder oft auch mehrere bestimmte Funktionen in einem Kosmetik-Produkt. In ihrer Gesamtheit bestimmen die Bestandteile die Eigenschaften des fertigen Produkts. Die verschiedenen möglichen Funktionen der Kosmetik-Inhaltsstoffe sind hier kurz beschrieben.

Kosmetik-Inhaltsstoffe: Die Wichtigsten im Überblick

Konservierungsmittel

Sie verhindern Wachstum und Vermehrung von Pilzen, Bakterien oder Hefen. Auf Konservierungsmittel zu verzichten kann für die Anwender riskant werden. Der Grund: Kosmetika enthalten meist Inhaltsstoffe wie etwa Wasser, die Mikroorganismen als Nährboden dienen. Ohne Konservierungsmittel können Kosmetikprodukte rasch verderben. Hautirritationen oder eine Schädigung der Haut sind mögliche Folgen. Ob und wie viel Konservierungsmittel notwendig ist, hängt von der Formulierung des Produktes ab. Stark wasserhaltige Emulsionen benötigen mehr Schutz als fettreiche Cremen oder Pflegeöle. Produkte in Spendern und Tuben kommen mit weniger Konservierungsmitteln aus als Cremen in Tiegeln. Ihr Inhalt kommt weniger mit Keimen in Berührung. Produkte mit hohem Alkoholanteil brauchen dagegen gar keine Konservierung. Derzeit sind 55 synthetische und sogenannte natürliche Zusatzstoffe, wie Alkohole, Salicylsäure oder ätherische Öle zur Konservierung zugelassen. Natürliche und synthetische Konservierungsstoffe weisen keinen Unterschied in der Verträglichkeit auf.

Duftstoffe

Duftstoffe wirken sich positiv auf das Wohlbefinden aus. Je nach Zusammensetzung haben sie eine beruhigende, anregende oder erotisierende Wirkung. Die Kreation einer Duftnote ist eine eigene Kunst und Wissenschaft, gibt es doch über 2.000 Duftstoffe. Eine Parfumkomposition besteht aus rund 30 bis 50, im Einzelfall bis zu 200 Grundstoffen. Dabei werden natürliche und synthetisch hergestellte Duftstoffe eingesetzt.

Auch Duftstoffmischungen (Parfums) sind auf kosmetischen Produkten angegeben und mit der INCI-Bezeichnung „Parfum“ gekennzeichnet. Zusätzlich werden 26 Riechstoffe separat gekennzeichnet, die häufiger als andere im Zusammenhang mit allergischen Reaktionen stehen. Dank der aufgeschlüsselten Kennzeichnung der einzelnen Parfumstoffe müssen auch Duftstoffallergiker nicht auf einen Duft verzichten. Übrigens: Nur ein bis zwei Prozent der Menschen leiden an einer Duftstoffallergie.

Farbstoffe

Farbstoffe werden vor allem wegen der Ästhetik eingesetzt. Ihre Einsatzkonzentrationen im Produkt liegen meist im Bereich von 0,0001 bis 0,01%. Es dürfen nur bestimmte Farbstoffe eingesetzt werden. Diese sind in der Regel mit den für Lebensmittel zugelassenen Farbstoffen identisch. Farbstoffe sind auf Kosmetikprodukten meist mit ihrer Colour-Index-Nummer, kurz CI-Nummer, gekennzeichnet.

Emulgatoren

Damit Öl und Wasser sich nicht abstoßen, benötigten alle Emulsionen für ihre Stabilität einen Emulgator. Der Emulgator ist an der Grenzfläche zwischen beiden Flüssigkeiten angeordnet und hat sowohl einen polaren als auch einen unpolaren Molekülteil. Die polaren Enden der Emulgatormoleküle heften sich an das Wasser, die unpolaren Enden an die Ölmoleküle. Durch dieses „Andocken“ setzen Emulgatoren die Grenzflächenspannung zwischen der Öl- und der Wasserphase herab und stabilisieren so die Emulsion. Oft werden den Emulgatoren noch Stabilisatoren zugesetzt. Diese umhüllen die emulgierten Tröpfchen mit einem Schutzfilm und sorgen für starken Zusammenhalt. Stabilisatoren sind beispielsweise Stärke, Dextrine, Pektine oder Eiweißstoffe.

Lichtschutzmittel

Sonnenbaden ohne geeigneten Sonnenschutz ist heute undenkbar. Denn zu viel Sonnenbestrahlung schadet. Schutz bieten Sonnenschutzmittel. Auch viele Gesichtscremen gibt es heute schon mit einem Lichtschutzfilter.

Die Kosmetik kennt zwei unterschiedliche Klassen von Lichtschutzstoffen, um die Haut vor der Sonne zu schützen. Zu den primären Lichtschutzstoffen gehören chemische UV-Filter und Pigmente. UV-Filter absorbieren die UV-Strahlung auf der Hautoberfläche oder in der Hornschicht, Pigmente reflektieren sie. Antioxidantien sind sekundäre Lichtschutzstoffe. Diese unterbrechen die photochemische Reaktionskette, die nach dem Eindringen der UV-Strahlung in der Haut ausgelöst wird. Sie schützen vor Hautrötung, Hautalterung und wahrscheinlich auch vor Hautkrebs. In Sonnenschutzmitteln wird meist eine Kombination aus primären und sekundären Lichtschutzstoffen eingesetzt.

  • UV-Filter

Die meisten Sonnenschutzmittel enthalten UVA/UVB-Breitbandfilter. Diese absorbieren bedeutende Anteile der UV-Strahlung, wandeln sie um und schützen so die Haut vor einer zu hohen Dosis. UVA-Filter schützen vor allem vor langfristigen Schäden, UVB-Filter vor Sonnenbrand. Der UVB-Schutz wird durch den Lichtschutzfaktor beschrieben. Dieser Faktor gibt an, um wie viele Male die Eigenschutzzeit der Haut durch Verwendung eines Sonnenschutzproduktes verlängert wird.

In kosmetischen Produkten liegen die UV-Filter in gelöster Form vor. Nach dem Auftragen bilden sie auf der Haut und in deren Hornschicht eine unsichtbare Schutzschicht. UV-Filter werden regelmäßig vom wissenschaftlichen Beratungskomitee der EU-Kommission überprüft. Diese Bewertungen bilden die Basis für die Liste der zugelassenen UV-Filter in der EU-Kosmetikverordnung.

  • Pigmente

Die wichtigsten Pigmente, die in Sonnenschutzmitteln eingesetzt werden, sind Titandioxid und Zinkoxid. Die feinen Partikel decken die Hautoberfläche ab. Sie reflektieren UV-Strahlung und sichtbares Licht. Das bewirkt eine starke Eigenfärbung vieler pigmenthaltiger Präparate. Sind die Pigmente großkörnig, so beeinträchtigt der hohe Feststoffgehalt zudem Anwendung und Hautgefühl. Die Lösung liegt in der Verwendung feiner Mikropigmente, oft auch in Kombination mit UV-Filtern.